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Intensivkurs ÖGS ein Erfahrungsbericht

Ich habe durch ein E-Mail des Sprachenzentrums von den verschiedenen Angeboten an Sprachkursen im Februar gehört. Kurz darauf war ich auch schon zum Kurs für Österreichische Gebärdensprache A1 – Phase 1 angemeldet. Ich habe es dann auch noch einer Freundin von mir erzählt, da wir erst ein paar Tage zuvor davon gesprochen hatten. So beschlossen wir gemeinsam den Kurs zu besuchen.

Dann war es so weit, der Kurs begann. Ich konnte mir bis dahin nicht richtig vorstellen wie der Kurs ablaufen wird. Vor dem Seminarraum warteten schon ein paar Leute. Zwei Frauen kamen und wir gingen alle gemeinsam in den Raum. Der Kurs konnte starten.

Ich habe durch ein E-Mail des Sprachenzentrums von den verschiedenen Angeboten an Sprachkursen im Februar gehört. Kurz darauf war ich auch schon zum Kurs für Österreichische Gebärdensprache A1 – Phase 1 angemeldet. Ich habe es dann auch noch einer Freundin von mir erzählt, da wir erst ein paar Tage zuvor davon gesprochen hatten. So beschlossen wir gemeinsam den Kurs zu besuchen.
Dann war es so weit, der Kurs begann. Ich konnte mir bis dahin nicht richtig vorstellen wie der Kurs ablaufen wird. Vor dem Seminarraum warteten schon ein paar Leute. Zwei Frauen kamen und wir gingen alle gemeinsam in den Raum. Der Kurs konnte starten.
Es stellte sich heraus, dass eine der zwei Frauen gehörlos war und die Zweite eine Dolmetscherin. Die gehörlose Frau stellte sich als Barbara vor, sie war unsere Kursleiterin. Das wird ein interessanter Kurs. Die Dolmetscherin übersetzte für uns die erste Stunde lang alles, damit wir das ganze Organisatorische verstehen konnten und dann ging sie. Nun waren wir, 11 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses, mit der Kursleiterin alleine.
Wie soll ich etwas fragen, wenn sie mich nicht hören kann? Muss ich alles aufschreiben? Wie will sie uns etwas erklären? Viele Fragen, und ein bisschen ratlos saß ich in der Runde. Doch das wurde von der Neugierde und dem Interesse, etwas Neues zu lernen, überdeckt. Gespannt wartete ich, wie es nun weiter gehen würde.
Doch wie kam ich so weit, dass ich nun in diesem Kurs saß. Vor ein paar Jahren in der Schule war es wieder einmal soweit ein Referat zu halten. Meine Idee war es verschiedene Sprachen vorzustellen. Ich fing an für die Gebärdensprache zu recherchieren, und es wurde immer mehr und mehr. Schließlich änderte ich mein Vorhaben und machte ein Referat über die Österreichische Gebärdensprache. Doch seitdem ließ mich dieses Thema nicht mehr los. Immer wieder redete mich jemand darauf an oder ich fand wieder etwas Neues heraus. Ich war überglücklich als ich gesehen habe, dass es auch einen Sprachkurs für die Österreichische Gebärdensprache gab.
Und nun saß ich hier im Kurs voller Erwartung. Und diese Erwartungen wurden in keinster Weise enttäuscht.
Doch zurück zum ersten Kurstag. In einer kleinen Gruppe ist es immer sehr angenehm etwas zu lernen und auch viel einfacher etwas zu fragen. Vor allem konnte man auch die anderen Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer viel besser kennen lernen und sich auch mehr untereinander unterhalten. Und ehe ich mich versah, war der erste Kurstag auch schon zu Ende. Kaum zu glauben, aber wahr. Die Zeit war rasend schnell vergangen. Fragen stellen war kein Problem. Man konnte sich mit dem frisch erlernten Alphabet helfen oder schwierigere Fragen auch auf der Tafel oder dem Computer aufschreiben.
Schon am nächsten Vormittag freute ich mich auf den Kurs am Abend und darauf, wieder etwas Neues zu lernen. Man merkte auch von Tag zu Tag, dass die Atmosphäre in Gruppe immer lockerer wurde. Am Anfang saß jeder auf seinem Sessel und war schüchtern und zu unsicher um etwas zu fragen oder zu sagen. Man sollte dabei anmerken, dass wir unterm Kurs kein einziges Wort sprechen durften, auch nicht untereinander. Doch je weiter der Kurs fortschritt, desto lockerer und entspannter wurde die Situation. Keiner hatte Hemmungen etwas zu sagen, auch wenn es falsch oder nicht ganz richtig war. Sonst lachten wir gemeinsam und stellten die falsche Gebärde richtig. Es wurde einfach ungehemmt gebärdet und gescherzt.
Schon nach der ersten Woche konnten wir das Alphabet, uns selbst und andere Personen vorstellen, die Zahlen bis 99 und nach dem Alter zu fragen. Für nur vier Kursabende schon richtig viel. Doch wir waren auch keine faule Gruppe, wissbegierig und ständig am Fragen, lernen wir auch Vokabel und Gebärden, die nicht am eigentlichen Unterrichtsplan standen.
Auch die zweite Woche verging wie im Flug. Mittlerweile konnte jeder der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Person nach dem Aussehen, sowohl den Körperbau als auch die Kleidung und deren Muster und Farben beschreiben. Aber auch eine Kommunikation zwischen zwei Personen war möglich. So schnell nebenbei einmal gefragt woher man kommt, oder wo man wohnt. Oder man fragte gleich was und bis wann jemand arbeitet oder studiert. In nur zwei Wochen schon so komplexe Fragen.
Dadurch, dass ich den Kurs gemeinsam mit einer Freundin gemacht habe, habe ich auch die Möglichkeit, dass Erlernte immer wieder anzuwenden. Da wir auch am Nachhauseweg nicht aufhörten miteinander zu gebärden. Wir stellten das Reden vollkommen ein und unterhielten uns nur mehr in der Österreichischen Gebärdensprache.
Doch das war ja noch nicht das Ende vom Kurs. Nein, es lag noch eine Woche vor uns.
Da wir eine sehr schnell lernende Gruppe waren, haben wir auch noch die verschiedensten Gefühle gelernt. Unter anderem konnte ich jetzt auch schon meine gesamte Familie vorstellen und beschreiben. Aber auch die Beziehung zwischen zwei Menschen lässt sich mittlerweile locker aus dem Handgelenk in der Österreichischen Gebärdensprache erklären.
Und ehe man sich versah, ging der Kurs auch schon dem Ende zu; traurig aber wahr. Doch es war bemerkenswert, wenn wir unterschiedliche Spiele spielen, wo wir gelernte Vokabel verwendeten, wie viel wir in nur drei Wochen gelernt haben. Auch der Spaß kam in unserer Runde definitiv nicht zu kurz. Eine kleine Geschichte lockerte den Unterricht immer wieder einmal auf und unterhielt jeden. Wir spielten Spiele, bei denen man sich Vokabel merken oder auch improvisierend eine gemeinsame Geschichte fortsetzen musste. Zum Schluss sahen wir uns noch gemeinsam einen Kurzfilm an; ja, einen Kurzfilm in der Österreichischen Gebärdensprache. Natürlich war der Film ohne Ton und alle Schauspielerinnen und Schauspieler sprachen in der Österreichischen Gebärdensprache. Auch wenn ich mir am Beginn des Kurses nicht vorstellen konnte, so etwas in nur drei Wochen einwandfrei zu verstehen, war es jetzt kein Problem.
Ich bin traurig, dass der Kurs schon vorbei ist. Doch trotzdem bin ich froh den Kurs überhaupt gemacht zu haben und werde ganz bestimmt nicht damit aufhören und meine erworbenen Kenntnisse vertiefen. Ich freue mich schon darauf.

Sabine Wurzer