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5 Fragen an Carmen Carmona

Seit der ersten Stunde des Sprachenzentrums ist sie mit dabei. Spanischlehrerin Carmen macht endlich ihren Traum zur Wirklichkeit und bietet zwei neue Spezialkurse für Studierende an.

Was war die beste Entscheidung in deiner beruflichen Laufbahn?

Nach Österreich zu kommen.

Seit 1998 unterrichtete ich in Spanien Spanisch als Fremdsprache. Dieses Fach war damals noch ganz neu. Ich war eine Lehrerin der ersten Generation. Wir waren GründerInnen einer neuen Methode. Das Unterrichten war ein Abenteuer, wir waren LehrerInnen und ForscherInnen zugleich.

2001 bot sich mir die Gelegenheit nach Österreich zu kommen und hier zu unterrichten.

Wieso bist du Lehrerin geworden?

Das war eine Familiensache. Meine vier Geschwister haben alle Philologie studiert. Ich wollte nicht. Ich wollte Journalistin werden, doch alle dachten, dass die Sprachwissenschaften zu mir besonders gut passen würden.
Ich ließ mich schließlich überreden. Als Lehrerin könnte ich freie Meinung schaffen, dachte ich damals. Meine Vorstellungen waren utopisch, aber ich glaube noch immer daran: Verschiedene Kulturen kennenzulernen und verschiedene Arten zu denken schaffen Freiheit. Bildung schafft Freiheit.

Was macht dir beim Unterrichten am meisten Spaß?

Die Menschen. In jedem Kurs lerne ich neue Menschen kennen, bekomme ich neue Inputs. Obwohl der Stoff derselbe ist, sind die Kurse immer anders. Mit jedem Kurs entwickelt sich eine neue Didaktik, je nachdem wie die Zusammensetzung der KursteilnehmerInnen ist.

Ab dem Sommersemester unterrichtest du zwei brandneue Spanisch-Spezialkurse am Sprachenzentrum.
Kannst du uns kurz erzählen, worum es dabei geht?

Natürlich, gerne!

In dem ersten Kurs geht es um Akademisches Spanisch. Wir richten uns dabei in erster Linie an Studierende im 1. und 2. Semester der Romanistik, Hispanistik, Translation, transkulturellen Kommunikation sowie der Diplomatischen Akademie. In manchen dieser Studienrichtungen gibt es sehr schwierige Fächer mir sprachwissenschaftlicher Ausrichtung. Das ist für Personen mit Alltagskenntnissen der spanischen Sprache nicht einfach. Wir konzentrieren uns im Kurs auf das, was für die Studierenden wirklich wichtig ist und vertiefen den Wortschatz und gehen auch in Richtung Phonetik und Semantik.

Der zweite Kurs ist ein Spanischkurs für MedizinerInnen. Ich hatte schon oft Medizin-Studierende in meinen Kursen. In Ländern wie Frankreich, England oder Deutschland werden längst Spanischkurse für MedizinerInnen angeboten. In ganz Österreich gibt es keinen solchen Kurs.

Jetzt schon! Medizin ist eine meiner Leidenschaften. Wir werden jedoch nicht nur Fachtheorie besprechen. Der Kurs richtet sich an Personen mit Niveau A2/B1. Wir werden auch das allgemeine Spanisch vertiefen und weiterentwickeln. Im Unterricht werden wir mit speziellen Unterlagen zum Thema „Alltag von Medizinern“ und vielen echten audio-visuellen Materialien arbeiten.

Wo liegen für dich die Unterschiede zwischen Spanisch und Deutsch?

Ich habe das Gefühl, es gibt mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede, zumindest in der Struktur. Deutsch kommt mir wie eine moderne lateinische Sprache vor. Es ist so genau, im Deutschen sieht man jedes Detail. Spanisch blickt mehr auf das große Bild, es ist eine andere Art die Realität zu sehen.

Danke für das Interview! Wir freuen uns auf die neuen Kurse!

Hinweis: Die Spezialkurse von Carmen starten auch im Sommersemester 2020.
Bitte melde dich so rasch als möglich an, wenn du Interesse an einem der Kurse hast. Wir können die Kurse nur starten lassen, wenn es genügend fixe Anmeldungen gibt.