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Polen in Wien

Polen und Österreich sind historisch eng verbunden. Natürlich gibt es daher in Wien Orte und Menschen, die mit der polnischen Kultur verbunden sind.

Unsere Praktikantin Karolina nimmt euch mit auf eine kleine Entdeckungsreise!

1. Der Kahlenberg

Der Kahlenberg ist einer der Orte, die jeder Tourist, der zum ersten Mal nach Wien kommt, sehen sollte. Er ist besonders bei polnischen Touristen beliebt. Der Hügel liegt auf einer Höhe von 484 m ü.d.M im Wienerwald im 19. Wiener Gemeindebezirk. Während der Befreiung Wiens im 17. Jahrhundert führte der polnische König Johann III. Sobieski eine siegreiche Schlacht gegen die türkischen Truppen. Die Schlacht am Kahlenberg am 12. September 1683 beendete die Zweite Türkenbelagerung Wiens. Das deutsch - polnische Hilfsheer unter dem Kommando des polnischen Königs Johann III. Sobieski besiegte die Osmanische Armee. Auf dem Hügel befindet sich derzeit die St. Josefskirche, geführt von polnischen Auferstehungspriestern. Im Inneren gibt es einen Raum zum Gedenken an den Sieg des polnischen Königs und eine Aussichtsplattform, von der aus man einen wunderschönen Blick auf Wien hat.

2. „Trześniewski“ - Brötchen

Die Geschichte des Unternehmens „Trześniewski“ beginnt im Jahr 1904, als der in Krakau geborene Franciszek Trześniewski seinen ersten Imbiss am Graben im Ersten Wiener Gemeindebezirk eröffnet hat. Etwas später hat „Trześniewski“ in der Dorotheergasse 1 das Feinkostgeschäft gegründet, das noch heute sehr beliebt ist.

Warum wurden kleine Brötchen so populär?

Das Wichtigste waren Einfachheit und Bequemlichkeit. Belegte Brötchen waren klein, handlich und mit leckeren Aufstrichen angerichtet. Dadurch waren sie praktischerweise ohne Besteck und Teller zu essen, auch auf Reisen.

Trotz der vergangenen Zeit erfreut sich „Trześniewski“ nicht nur bei Touristen, sondern auch bei den Wienern großer Beliebtheit. In Wien können wir an bis zu 13 Orten in verschiedenen Teilen der Stadt köstliche belegte Brötchen probieren. Statistiken zeigen, dass über 90 % der Wienerinnen und Wiener wissen, was „Trześniewski“ ist, obwohl es schwierig ist, den Namen des Unternehmens auszusprechen. Deshalb wirbt „Trześniewski“ für sich selbst als unaussprechlich gut: „Trześniewski – Die unaussprechlichen guten Brötchen“

3. „Silberwarenfabrik L.Jarosinski & J.Vaugoin”

Die im Jahr 1847 in Wien gegründete Silberwarenfabrik genießt bis heute große Anerkennung. Es ist auch einer der ältesten noch existierenden Silberproduzenten. Der erste Miteigentümer, Carl Vaugoin, stammte aus Frankreich; sein Vater kam Anfang des 19. Jahrhunderts nach Wien. Die Silberfabrik wurde schnell erfolgreich und für ihre Qualität auf der ganzen Welt bekannt. Im Jahr 1901 begann Carls Sohn Jean Vaugoin die Zusammenarbeit mit einem Meister auf dem Gebiet der Silberproduktion, dem Polen Wladyslaw Jarosinski. Derzeit wird das Unternehmen von der sechsten Generation der Familie Vaugoin geführt. Jarosinski & Vaugoin produziert seit Jahren Silberbesteck, Tafelgeschirr, Gebrauchsgegenstände, Kunstgegenstände und Schmuck. Früher hat das Familienunternehmen auch Aufträge für Reichshöfe, Könige und Höfe angenommen. Obwohl Wladyslaw Jarosinski nach einigen Jahren gemeinsamer Geschäftstätigkeit beschloss, nach Brasilien auszuwandern, behielt die Familie Vaugoin den polnischen Nachnamen in ihrem Namen, der ihrer Meinung nach wienerischer klingt als der Nachname "Vaugoin".

Adresse:
Zieglergasse 24
1070 Wien, Österreich

4. Ewa Kasp

Ewa Kasp ist eine in Warschau geborene Polin. Mit drei Jahren zog sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester nach Wien. Obwohl Ewa zunächst ein Studium der Film- und Theaterwissenschaft abgeschlossen hat, hat sie erkannt, dass die Schauspielkunst ihre Berufung ist. Deshalb begann sie im Jahr 2009 ein Studium am Lee Strasberg Theatre and Film Institute in New York. Zuvor arbeitete sie als Journalistin für PULS TV. Acht Jahre lang spielte sie in Fernsehserien und auf der Bühne von Theatern in Toronto. Ewa verfügt außerdem über Erfahrung als Übersetzerin in den Sprachen Polnisch,Englisch und Französisch. Derzeit strebt sie ständig neue Qualifikationen an und verfeinert ihre schauspielerischen Fähigkeiten. Sie spielt nicht nur in österreichischen Produktionen, sondern auch in internationalen. Ewa spielt Rollen auf Polnisch, Deutsch, Englisch, Französisch und sogar Spanisch und Russisch. Vor fünf Jahren erlangte sie im Internet Popularität, als sie ein Video veröffentlichte, in dem sie verschiedene Verwendungsmöglichkeiten des Wortes "Oida" erklärte. Seitdem wirbt sie für Wien, unter anderem mit Auftritten in der Sozial-Kampagne #einfachleiwand – In Wien lässt sich´s leben.

Dank ihrer Eltern kann sie sich problemlos fließend auf Polnisch verständigen. Während der Pandemie trat sie in Polen in einer Impfkampagne auf. Im Jahr 2020 übernahm sie die Moderation des 18. Frühlingsballs im Palais Ferstel Wien.

Ihr größter Schauspieltraum ist es, die Tochter von Meryl Streep zu spielen.

Außerdem bieten wir natürlich ab März wieder Polnischkurse an!

Zur KURSSUCHE


Karolina Łatacz
Studentin der Helvetologie und von Oktober bis Dezember 2023 Praktikantin am Sprachenzentrum

Karolina spricht mehrere Sprachen fließend, hat ein Germanistik-Studiem abgeschlossen, studiert Helvetologie und arbeitet als freie Journalistin! Ihre Liebe zum Schreiben hat sie auch in ihrem Praktikum bei uns am Sprachenzentrum unter Beweis gestellt und gleich mehrere Blogbeiträge verfasst. 


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Titelbild: Canva