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#SprachSalat: So schmeckt Spanisch

Spanien schmeckt nach Olivenöl, nach Fisch und Iberischem Schwein, nach frischem Gemüse, Orangen und nach Wein…

Von Osten bis Westen, von Norden nach Süden, Spanien riecht nach Olivenhainen und Orangenblüten, nach Weingärten, Safran und Knoblauch, nach frischen Kräutern, nach Reis, nach Meer, vor allem aber schmeckt es nach Reichhaltigkeit und Vielfalt.

Unser kulinarischer Reichtum und diese Vielfalt sind eine Vermischung der Tradition des Meeres und des Lebens in den Bergen mit einer modernen Küche: Tradition und Modernität.

Falls Sie ein/e genussvoller Esser/in sind, verlassen Sie Spanien nicht ohne die typischen Gerichte meiner Heimat probiert zu haben. Ein gutes Steak, eine köstliche Paella, einen frischen gegrillten Fisch, eines von unseren bekannten Tapas oder die exquisiten Pinxos im Baskenland. Im Sommer essen wir Gazpacho (eine kalte Gemüsesuppe), weil das Wetter so heiß ist… Im Gegensatz dazu erwärmen wir uns im Winter an einem Cocido (einem traditionellen Eintopf). Für einen guten Start in den Tag empfehle ich Pan tumaca mit Iberischem Schinken. Denjenigen, die sich trauen, rate ich, sich ein deftiges, aber köstliches Frühstuck zu gönnen, bei dem es Churros con Chocolate gibt.

Was ich hier in Wien vermisse sind die Croquetas von meiner lieben Oma (oder die meiner Mutter!), einen authentischen Iberico-Schinken aus der Extremadura (diesen gibt es hier nämlich leider nicht im Supermarkt), wo die Iberischen Schweine im Freien leben und nur mit den Eicheln der Region gefüttert werden, von wo ich herkomme. Auch geht es mir ab, richtig frischen Fisch oder eine Tomate zu essen, die auch nach Tomate schmeckt. Die boquerones en vinagre (Sardellen mit Essig zubereitet) die mein Vater so richtig gut kochen konnte. Ohne Käse könnte ich mir mein Leben nicht vorstellen und, obwohl es hier in Wien auch eine große Auswahl gibt, vermisse ich die spanischen Käsespezialitäten. Die tortilla de patatas (Spanisches Omellete) wurde in Villanueva de la Serena erfunden, das Nachbarstädtchen meines Geburtsorts, wo ich sehr viel Zeit in meiner Kindheit verbrachte.  Aber was ich am meisten vermisse, sind die Mahlzeiten im Kreise meiner sehr großen Familie (das Essen, das Plaudern, das Singen und das Tanzen...)

Das Essen ist ein wichtiger Teil unserer Kultur. Essen und Feiern gehen Hand in Hand. Wenn man Spanisch lernt, sollte man den Ausdruck „ir de cañas“ unbedingt erlernen, weil der etwas beschreibt, was wir sehr gerne mit Freunden machen: Man trifft sich in einer Bar und trinkt ein kleines Bier (oder mehrere), zu dem man immer eine Tapa dazubekommt. Das Ambiente, die Freundlichkeit, die Sonne, der Smalltalk, laut sein zu dürfen. Das vermisse ich extrem.

Wenn ich Sehnsucht nach einem typischen Geschmack aus meiner Heimat habe, koche ich die oben genannten Gerichte gerne zuhause. Mann kann viele typischen Zutaten in den Supermärkten in Wien oder in einem der spanischen Gourmet-Produkt-Läden kaufen. Und wenn man dazu einmal zu faul ist und einfach mit Freunden essen gehen will, gibt es auch in Wien ein abwechslungsreiches Angebot an Restaurants.

María Cruz Martín Mora Díaz, Spanischlehrerin am Sprachenzentrum. Am Tag der Sprachen leitet sie eine Schnupperstunde für Spanisch.