Der Frühling ist da! Wenn es im Winter dunkel ist, sind wir uns meist nicht ganz sicher, ob die Sonne jemals wieder scheinen wird. Aber sie ist zurück und mit ihr unsere Lebensgeister!
Aprilwetter, das: Unter „Aprilwetter“ versteht man unbeständiges Wetter, bei dem einmal die Sonne scheint und es ein anderes Mal regnet oder sogar schneit. Im Deutschen sagt man oft: „April, April, der macht, was er will.“ Diese Redewendung legen wir auch auf Personen um, die sich nicht entscheiden können.
Blühen, das: Das Verb „blühen“ bezeichnet das, was Blumen tun: Es bildet sich eine Blüte aus, die in verschiedenen Farben leuchten kann. Man kann das auch auf Menschen umlegen: „Du bist aufgeblüht“ bedeutet, dass man fröhlich und glücklich wirkt. „aufblühen“ können Personen im beruflichen und im privaten Kontext.
Countdown, der: Lehnwort aus dem Englischen. Der Frühling fühlt sich an wie der Countdown zum Sommer.
Duft, der: Mit dem Frühling werden Duft und frische Luft assoziiert. Die Sinne erwachen aus dem Winterschlaf. Mit „duften“ gibt es auch ein Verb dazu; das davon abgeleitete Partizip I, duftend, wird meist als Adjektiv verwendet.
Eisheiligen, die: Eine Gruppe von fünf Heiligen, deren Namenstage zwischen dem 11. und dem 15. Mai gefeiert werden. Diese Daten beziehen sich ursprünglich auf den Julianischen Kalender (= römischer Kalender). Heute aber sind sie dem Gregorianischen Kalender (= das Kalenderformat heute; nach Papst Gregor dem Großen) angepasst. Dem alten Bauernkalender zufolge ist in diesen Nächten der letzte Frost möglich. Man sagt, dass das Wetter, das an diesen Tagen herrscht, an den darauffolgenden 14 Tagen so bleiben wird.
Fastenzeit, die: Als Fastenzeit werden 40 Tage zwischen dem Aschermittwoch und dem Ostersonntag bezeichnet. Je nach Zählung werden manchmal die Sonntage eingeschlossen (dann geht die Fastenzeit bis zum Palmsonntag) oder ausgelassen (dann geht die Fastenzeit bis Gründonnerstag). In dieser Zeit fasten Christen und Christinnen auf etwas, das sie sonst gerne essen, um sich in Verzicht zu üben und so dem Leidensweg Jesu zu gedenken.
Gefühle, die: Wir sprechen oft von „Frühlingsgefühlen“ und meinen damit eine innere, positive Aufbruchstimmung oder das Gefühl des „Neu-Verliebtseins“.
Helligkeit, die: Das Gegenteil von „die Dunkelheit“. Nach den dunklen Winternächten tut es gut, dass es meist schon hell ist, wenn wir aufstehen und dass die Tage langsam wieder länger werden. Das Adjektiv zum Nomen ist „hell“. Als Verb braucht es ein Präfix: aufhellen = „heller machen“; erhellen = „jemandem den Tag erhellen“ = den Tag für jemanden durch meine Anwesenheit schöner machen
Insekten, die: Sie mögen uns nervig erscheinen, wenn wir uns panisch mit Insektenspray ausrüsten, sobald wir wieder länger im Freien sitzen können, aber Insekten sorgen für das nötige Gleichgewicht in der Natur. Bienen, Hummeln und Ameisen tun ihre Arbeit, damit alles um uns herum blühen kann.
Japan: In Japan wird im Frühling das traditionelle Kirschblütenfest gefeiert. Wie bei jedem Frühlingsfest geht es auch hier um das Wiederauferstehen der Natur, die sich in den buntesten Farben ankündigt.
Knospe, die: Sie ist da, bevor eine Blüte entsteht. „knospen“ ist der Beginn des Reifungsprozesses einer Pflanze. Alles beginnt mit einem kleinen, hellgrünen Teil an der Spitze eines Stängels und wird später zu einer Blüte.
Lenz, der: Alte Bezeichnung für „Frühling“. Wir kennen das Wort noch in der Redewendung „sich einen Lenz machen“, was „Spaß haben“ bedeutet. „Veronika, der Lenz ist da“ ist ein Lied der Gesangsgruppe Comedian Harmonists, in dem es darum geht, dass der Frühling kommt und alles erwacht.
Maibaum, der: Traditionell wird am 1.Mai der sogenannte „Maibaum“ aufgestellt. Es ist ein langer Stamm, an dessen Spitze ein Kranz befestigt ist. Die jungen Burschen errichten den Maibaum, die jungen Mädchen tanzen darum herum, wobei sie Seidenbänder um den Stamm wickeln. Diese Tradition ist germanischen Ursprungs.
Narzisse, die: Narzissen haben gelbe Blüten und einen trichterförmigen Blütenkopf. Sie blühen im Frühjahr. Ihr Name kommt vom griechischen Gott Narziss, der dazu verdammt war, sich in sein eigenes Spiegelbild, das er im Wasser sah, zu verlieben. Als er starb, wurde er in eine Narzisse verwandelt.
Osterei, das: Es ist ein meist bunt bemaltes Hühnerei und wird an Ostern verschenkt. Das Symbol des Eis steht für Fruchtbarkeit und Unendlichkeit (durch die runde Form) und steht zudem für den Kreislauf des Lebens.
Palmsonntag, der: Der Sonntag vor dem Ostersonntag. Der Überlieferung nach zog Jesus am Palmsonntag in die Stadt Jerusalem ein und wurde dort von den Menschen mit Palmzweigen begrüßt.
Quellwasser, das: Frisches Wasser, das direkt einer Quelle entspringt. „wie eine Quelle sprudeln“ kann man aber auch, wenn man viel zu erzählen hat.
Regenbogen, der: Buntes Lichtereignis am Himmel, das meist am Ende eines Gewitters auftritt. Man sagt, am Ende eines Regenbogens findet sich ein Schatz.
Sandalen, die: Im Frühling kann man endlich wieder Sandalen tragen! Außerdem passt dieses Wort zu Deutsch: Als ich meine jungen, italienischen Studentinnen nach einem Klischee über deutsche Männer fragte, sagten sie wie aus der Pistole geschossen einhellig: Sie tragen Socken in den Sandalen. :)
Tag-Nacht-Gleiche, die: Mit ihr beginnt der Frühling um den 20./21. März. Es ist an diesem Tag ebenso lange hell wie dunkel.
Ufer, das: Bezeichnung für den Rand eines Gewässers. Das Adjektiv „uferlos“ ist ein Synonym für „unendlich“. Das Verb „ausufern“ bezeichnet einen Vorgang, der nicht enden will: „Seine Erklärung uferte aus.“
Vogelgesang, der: Jetzt werden wir alle wieder durch Vogelgezwitscher aufgeweckt. Dass die Vögel wieder hier sind, bedeutet, dass das Leben weitergeht. In der mittelalterlichen Literatur waren Vögel die Liebesboten, die Geheimnisse weitertrugen. Also bevor man sich das nächste Mal ärgert, wenn vor dem Fenster Lärm ist: lieber genau hinhören....
Walpurgisnacht, die: Bezeichnung für die „Hexennacht“. Vielen Sagen nach trafen sich die Hexen in der Nacht vom 30.April auf den 1.Mai auf dem sogenannten „Brocken“ oder auch „Blocksberg“ (ja, wie Bibi J). Dort hatten sie ihre Versammlungen und führten Zauberkunststücke aus. Berühmt wurde diese Nacht durch ihre Darstellung in Johann Wolfgang von Goethes Stück „Faust I“.
X–viele Pollen: Manche lieben den Frühling eher weniger, weil die Pollenbelastung wieder steigt und die Nasen anschwellen.
Yarilo, oder: Jarilo: Slawische Gottheit. Seine Rückkehr aus der Unterwelt (ähnlich der Geschichte der Persephone aus der griechischen Mythologie) markiert den Beginn des Frühlings. Er vollzieht die Ehe mit seiner Schwester, um die Kräfte des Frühlings zu entfesseln und den Neuanfang einzuleiten.
Zugvögel, die: Sie kommen wieder aus dem Süden zurück, um hier zu nisten. Herzlich willkommen!
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