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Weihnachtliches ABC: Von Adventkranz bis Zimt

Adventkranz, Christkind, Weihnachtsmarkt ... kommst du mit den Begrifflichkeiten auch manchmal durcheinander? Eva Mühlbacher hat für uns ein weihnachtliches ABC erstellt. Darin erfahren wir auch, wo der Weihnachtsmann die Geschenke bringt und wo du aufs Christkind warten musst.

Weihnachten ist die Zeit der großen Lichter und kleinen Lämpchen. Sprachlich ist Weihnachten die Zeit der Superlative und der endlos zusammengesetzten Hauptwörter. Alles ist am heiligsten, am leuchtendsten und auch am stillsten, wenn wir uns zwischen den Jahren befinden.

Zuerst beginnt alles mit „Advent-“: der Adventkranz, auf dem die vier Kerzen für die vier Sonntage bis zum Weihnachtsfest brennen. Der Adventkalender, zu dem sich im norddeutschen Sprachraum ein „s“ dazu schummelt: der Adventskalender. Es beginnt eine Zeit, in der nun alles mit „Weihnachts-“ beginnt. Da ist der Weihnachtsbaum, die Weihnachtskerze, das Weihnachtsessen. Je südlicher (und katholisch geprägter) die Region ist, desto mehr findet ihr auch mit „Christ-“: das Christkind, der Christbaum, die Christbaumkugel.

Vom Advent bis ins neue Jahr: das Weihnachtliche ABC

Adventkranz, der: ein Kranz aus Tannenzweigen, auf dem sich vier Kerzen befinden – eine für jeden Sonntag. Der Adventkranz wird am ersten Adventsonntag aufgestellt und steht bis Weihnachten in den Wohnzimmern.

Beten, das: Nominalisierung des Verbs „beten“. Wer Weihnachten noch als christliches oder allgemein spirituelles Fest lebt, betet in den Tagen um den Heiligen Abend in der Kirche oder zu Hause.

Christkind, das: Das Christkind bringt im süddeutschen, katholisch geprägten Sprachraum am Heiligen Abend die Geschenke. Im Norden ist es der Weihnachtsmann.

Drei Könige: Die drei heiligen Könige kamen aus dem Morgenland (= Orient) nach Bethlehem, um den kleinen Jesus als Baby zu besuchen und ihm Geschenke mitzubringen. Ihr Festtag ist der 6.Januar.

Feiertage, die: Die Tage um Weihnachten herum, an denen gefeiert wird.

Glücksschweinchen, das: Diminutiv (= Verkleinerungsform) von Schwein. Die kleinen rosa Schweinchen, die meist ein Glückskleeblatt im Mund haben und aus Marzipan hergestellt sind, verschenkt man an Silvester.

Heiligenschein, der: Markenzeichen der Heiligen: ein leuchtender Kreis über ihrem Kopf, der zeigt, dass sie ein besonderes Leben gelebt haben. Daher werden sie in der Katholischen Kirche als Heilige verehrt.

Ilex, der oder die Stechpalme: Ein Zweig, der oft in der Vorweihnachtszeit zu finden ist. Seine Blätter sind grün und haben rundum Stacheln. Die Stechpalme trägt auch rote Früchte.

Jesus: Die historische Person Jesus von Nazareth, dessen Geburtstag am 24. Dezember gefeiert wird. Der 24. Dezember ist dabei nicht zufällig gewählt. Obwohl Jesus eine historisch belegte Persönlichkeit ist, wurde sein Geburtstag auf das antike Lichterfest gelegt, um den Wechsel ins Christentum zu erleichtern.

Kerze, die: Kerzen stehen als kleine Lichter überall in den Wohnungen und befinden sich sowohl auf den Adventkränzen als auch auf dem Christbaum.

Lebkuchen, der: Süßigkeit, die aus Teig mit starken Gewürzen hergestellt wird. Manchmal wird Lebkuchen auch mit Schokolade überzogen. Man findet ihn auf jedem Weihnachtsmarkt.

Mistelzweig, der: Kommt man unter diesem Zweig zu stehen, muss man sich küssen.

Nikolo, der: Die Figur des Nikolo, die den Kindern am 6.Dezember Säckchen mit kleinen Süßigkeiten und Mandarinen darin bringt, geht auf den Heiligen Nikolaus zurück. Dieser Mann lebte im 4.Jahrhundert in Myra und war dort Bischof. Wer den Nikolo auf der Straße antrifft, sieht ihn daher oft mit Bischofsstab und Mitra (= Kopfbedeckung der Bischöfe).

„Oh Tannenbaum“: Das ist der Titel eines der berühmtesten Weihnachtslieder des deutschen Sprachraums. Ein weiteres ist: „Stille Nacht“.

Punsch, der: ein Heißgetränk, das auf Weihnachtsmärkten getrunken wird und meist aus einer Mischung aus Tee, Rotwein, Rum und Orangensaft besteht. In Österreich ist dieses Getränk immer alkoholisch, während es in Deutschland meist antialkoholisch ist. Dort wird die Unterscheidung Punsch/Glühwein getroffen. Der Glühwein hat einen alkoholischen Anteil.

Quasten, die: kleine Stoffgebinde am Ende eines Vorhanges. Quasten kann man aber auch zur Dekoration an Geschenke binden.

Rentiere, die: Die Rentiere leben im Norden und ziehen den Schlitten des Weihnachtsmannes. Das berühmteste Rentier ist natürlich Rudolph.

Schmuck, der: Wort für alle Arten von Dekoration. Zu Weihnachten ist alles festlich geschmückt. Der Weihnachtsschmuck findet sich in den Straßen und natürlich auf den Weihnachtsbäumen.

Tannenbaum, der: ein Weihnachtsbaum ist ein Nadelbaum, meistens eine sogenannte „Nordmann-Tanne“, die extra für diesen Feiertag gezüchtet wird.

Ursprünglich: Adjektiv, das angibt, dass etwas noch so ist, wie es immer war. „ursprünglich“ kann im Weihnachtskontext auch „traditionell“ bedeuten.

Vanillekipferl, das: häufigste Keksart, die vom Keksteller nicht wegzudenken ist. Der Teig wird aus Mehl, Zucker, Butter, Nüssen und Vanillezucker angerührt und über Nacht im Kühlschrank ruhen gelassen. Dann wird er zu Kipferln (= halbmondförmige Kekse) geformt und gebacken. Wenn das Kipferl ausgekühlt ist, wird es in Staubzucker gewälzt, sodass es schneeweiß wird.

Weihnachtsmarkt, der: im süddeutschen Sprachraum auch: „Christkindlmarkt“. Bezeichnet einen Markt, auf dem man Lebkuchen essen, Punsch trinken und Weihnachtsschmuck kaufen kann. Meist handelt es sich um kleine, beleuchtete Holzhütten, wo verschiedenste Dinge verkauft werden. Es gibt auch mittelalterliche Weihnachtsmärkte, auf denen alle Personen mittelalterliche Kleidung tragen und Kunsthandwerk anfertigen.

X/Y – Anzahl an Keksen: es sind jedes Jahr zu viele.... ;)

Zimt, der: ein Gewürz aus Ostasien, das zur Weihnachtszeit in besonders viele Süßigkeiten gegeben wird.

 

Mit diesem weihnachtlichen ABC hoffen, wir dir die Zeit bis Weihnachten etwas zu verkürzen. Wenn du von weihnachtlichen Begriffen nicht genug bekommen kannst und gerne Begriffe in anderen Sprachen kennenlernen möchtest, empfehlen wir die unserem diesjährigen Video-Adventkalender auf Instagram zu folgen. Es gibt auch die Chance auf ein Geschenk am Ende! ;)

 


Eva Mühlbacher
Autorin & Dozentin für DaF/DaZ

Eva liebt die deutsche Literatur und schreibt sogar Bücher darüber. Außerdem widmet sie sich gerne verschiedenen Begriffen der deutschen Sprache und ist für das Sprachenzentrum als Blogautorin tätig.

 

Weiterführende Links:

Von Pferden, die auf Zehenspitzen zu Apfelbäumen tänzeln (Blogserie für Deutschlerner*innen)

Schatzkästlein der reisenden Germanistin (Blogserie für Sprachliebhaber*innen & Reiselustige)


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