Aalaf!: traditioneller Faschingsruf aus der Gegend um Köln, wo der Fasching am ausgiebigsten zelebriert wird. Dieser Ausdruck kommt vermutlich von „alle auf!“, um die Leute zum Mitmachen zu bewegen.
Ballsaison, die: Abschnitt des Jahres, in dem in Wien Bälle stattfinden. Dieser deckt sich mit der Faschingszeit: es geht im November (um den 11.11. um 11:11 Uhr) los und der letzte Ball ist das Elmayer-Kränzchen (Ball der Tanzschule Elmayer) am Faschingsdienstag, also dem Tag vor Aschermittwoch. Der Ball endet pünktlich um Mitternacht. Dann beginnt die Fastenzeit.
Clown, der: Verkleidung, deren wichtigstes Merkmal die rote Nase ist, die man sich aufsetzt. Es gibt auch das Adjektiv „clownesk“ als Bezeichnung für etwas Verrücktes oder Absurdes.
Druckknöpfe, die: Knöpfe, die man aneinanderdrücken muss, um ein Kleidungsstück zu verschließen. Druckknöpfe empfehlen sich für Kinderkostüme, weil sie einfacher zu öffnen sind als normale Knöpfe. (die Oma der Autorin hat das immer berücksichtigt, wenn sie ihr als Kind Kostüme genäht hat!)
Egga-Spiel, das: Fastnachtspiel aus dem Raum des Allgäu, das das Verhältnis des Menschen zur Natur abbilden soll. Die Darsteller (alle männlich) tragen Holzmasken. Sie stellen Bauern dar, die auf dem Feld arbeiten. Da kommt die Hexe, die ihre Ernte und alle Speisen zerstört. Die Hexe symbolisiert dabei die Naturgewalten, die sich negativ auf die Menschen auswirken können. Am Schluss des Spiels wird die Hexe im sogenannten „Funkenfeuer“ verbrannt. Der Sonntag, an dem dieses Spiel (auch in den westlichen Regionen Österreichs) aufgeführt wird, wird Funkensonntag genannt. Die „Scheiterhaufen“ der Hexen sind dabei immer besonders beeindruckend anzusehen.
Fasching, der: Synonym für die Fastnacht und der Karneval. Bezeichnung für die Zeit vor der vierzigtägigen Fastenzeit. Der Begriff Fasching ist vor allem im südlichen Sprachraum in Gebrauch und hat seine Ursprünge im Mittelalter (von „Einschenken“ für die letzten alkoholischen Getränke, die man vor der Fastenzeit konsumieren darf). In Vorarlberg sagt man Fasnat (= Fastnacht, also der Vorabend der Fastenzeit).
Gschnas, das: Ausdruck aus dem Wiener Dialekt, der ein fröhliches Kostümfest bezeichnet.
Häs, das: auch: Narrenhäs. Bezeichnung für das Narrenkostüm, zu dem traditionellerweise auch eine sogenannte Larve (= Holzmaske) gehört.
Irre, der/die: Bezeichnung für jemanden, der verrückt ist. Das Adjektiv irre ist ein Synonym für verrückt. Es gibt aber auch das Nomen die Irre als für einen falschen Weg. Jemanden in die Irre führen bedeutet, jemanden absichtlich verwirren. Der Irrsinn bezeichnet das Verrückte oder auch den Wahnsinn.
Jahreszeit, die fünfte: die Faschingszeit wird auch als „fünfte Jahreszeit“ bezeichnet, weil hier alles ein bisschen anders läuft.
Krapfen, der: Teiggebäck mit Marmeladenfüllung, das mit Zucker bestreut wird. Man bekommt es nur im Fasching.
Lei Lei: Faschingsgruß aus Kärnten, der fast ebenso berühmt ist wie Aalaf aus Köln.
Maske, die: Bezeichnung für einen Überzug aus Stoff, Holz oder Gips, den man vor dem Gesicht trägt. Bei Faschingsumzügen werden Masken getragen, aber auch auf einigen Wiener Bällen. Wer eine Maske trägt, darf sich seinen Tanzpartner aussuchen, denn bis die Maske um Mitternacht abgenommen wird, herrscht Damenwahl!
Narr, der: Figur, die alles falsch macht und als verrückt gilt. Die Narrenfigur kommt in der Literatur schon seit der Frühen Neuzeit vor (siehe auch das gesellschaftskritische Werk von Sebastian Brant: Das Narrenschiff). Wer genau hinsieht, erkennt aber: die Narren sehen in Wahrheit mehr als wir anderen. Sie spiegeln die Gesellschaft in allen ihren Abgründen wider.
Origami, das: Falttechnik aus Japan. Wer keinen Schmuck kaufen möchte, bastelt ihn einfach selbst! (Punkt, an dem die Autorin gescheitert ist: Origami- Dinosaurier. Viel Glück damit!)
Perchtenläufe, die: gehören zum Brauchtum in Österreich, besonders in Tirol. Um den Krampustag am 5.Dezember ziehen Männer und Frauen in Masken und Bekleidung aus Fell durch die Dörfer und Städte, um die Menschen zu erschrecken. Sie symbolisieren die Kräfte, die das Böse verjagen sollen. Die Perchten sind in Vereinen organisiert und die Masken werden aus Holz geschnitzt. In den Verein aufgenommen zu werden, bedeutet für die jungen Männer und Frauen (es sind aber hauptsächlich Männer) ein besonderes Ritual: Sie werden mit dem Erhalt der eigens für sie geschnitzten Maske volljährig. Die Perchtenläufe sind umstritten, weil es immer wieder zu Verletzungen und Ausschreitungen kommt.
Quatsch, der: Synonym für Unsinn. „Red‘ keinen Quatsch!“ sagen wir, wenn wir meinen, dass jemand Blödsinn redet.
Rosenmontag, der: vorletzter Tag im Fasching, vor dem Faschingsdienstag. Dieser Tag hat aber nichts mit Rosen, also den Blumen, zu tun, sondern mit dem Wort rasen, das verrückt sein bedeutet.
Scherzartikel, die: Dinge, mit denen man anderen einen Streich spielen kann, beispielsweise abgetrennte Finger oder Furzkissen. Die Faschingszeit ist nicht nur die Zeit der Kostüme, sondern auch der Scherzartikel.
Tanz, der: der Tanz ist untrennbar mit ausgelassener Stimmung verbunden, besonders in Wien, wenn es die Faschingsbälle gibt. Von Walzer bis Boogie ist alles dabei. Eine besondere Tanzform ist die Quadrille, die auf keinem Ball fehlen darf. Man tanzt mit dem Tanzpartner oder der Tanzpartnerin und hat ein Gegenüberpaar, mit dem man Plätze tauschen und Formationen tanzen muss. Tipp: Je weniger man die Quadrille tanzen kann, desto lustiger ist es. Denn die Schritte werden von einem Moderator oder eine Moderatorin angesagt und es werden mehrere Touren getanzt. Vorsicht: der Takt wird immer schneller!
Umzug, der: Bezeichnung für eine Menschenmenge, die gemeinsam durch die Straßen zieht. Es gibt verschiedene Formen des Umzugs, von religiösen bis zu Faschingsumzügen. Meist wird dabei gesungen, getanzt oder man geht in einer bestimmten Formation.
Verkleidung, die: Synonym für das Kostüm.
Witz, der: Synonym für der Scherz.
X – mögliche Füllungen für Krapfen: die traditionelle Füllung von Krapfen ist Marillenmarmelade, aber es gibt sie auch mit Schokolade, Vanillepudding oder Pistaziencreme.
Yeti, der: Was der Yeti mit den Perchtenkostümen gemeinsam hat, ist die zottelige Körperbehaarung. Ich hoffe, dass sich ein Perchtenweibchen auf den Nordpol verirrt, um mit ihm ein Gläschen Sekt zu trinken und in winterlicher Umgebung Krapfen zu essen.
Zampern, das: ähnlicher Brauch wie der Perchtenlauf aus dem Osten Deutschlands (Region der Lausitz). Auch dieses Brauchtum hat sich aus Fruchtbarkeitszaubern entwickelt und aus der Idee heraus, den Winter zu vertreiben, um den Frühling zu begrüßen. Die Kostüme sind hier lustiger als die Perchtentracht.
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Eva Mühlbacher
Autorin & Dozentin für DaF/DaZ
Eva liebt die deutsche Literatur und schreibt sogar Bücher darüber. Außerdem widmet sie sich gerne verschiedenen Begriffen der deutschen Sprache und ist für das Sprachenzentrum als Blogautorin, Deutschlehrerin und neuerdings auch Social-Media-Managerin tätig.
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